Jedes Alter hat seine besondere Arznei. Um dies zu verstehen, folgen wir den Gedankengänken des Paracelsus, der davon sprach, dass der Mensch 7 Leben habe. Die Entwicklung erfolgt in Siebenjahresschritten, was wiederum eine Zuordnung zu den einzelnen Planeten erlaubt. Saturn hat alle sieben Jahre bei seinem Lauf durch den Tierkreis eine Beziehung zum Geburtssaturn. Alle sieben Jahre kommt es zu einer Erneuerung, ähnlich der Metamorphose eines Schmetterlings. Oft erlebt man diese Phasen als eine Zeit, in der man seine Charakterstärke entwickeln und unter Beweis stellen kann.
Bis zum 21. Lebensjahr ist der Mensch hauptsächlich mit seiner körperlichen und seelischen Entwicklung befasst; die ersten drei Mal sieben Jahre unterstehen Mond, Merkur und Venus. Anschließend beginnen drei Mal sieben Jahre, in denen man vor allem mit geistigen Reifeprozessen beschäftigt ist; diese Phase wird der Sonne zugeordnet. Die gewonnenen Erfahrungen prägen die nächsten Lebensabschnitte, in denen man sich eher der Erforschung höherer Welten widmen sollte. Diese Phasen unterstehen Mars, Jupiter und ab dem 63. Lebensjahr ganz dem Saturn, dem Herrn über die Zeit und Hüter des kosmischen Bewusstseins, die man auch (Alters-)Weisheit nennt.
Entsprechend den Lebensphasen sind auch die Arzneien den Planeten unterstellt. Venusmittel zeigen starke regenerierende und seelische Wirkungen; sie wirken vor allem auf der Libidoebene, die in der Pubertät erwacht. Mit dem Übergang zur Sonnenphase des Lebens, also mit ca. 21 Jahren, ist man in der Regel in der mit Abstand besten körperlichen Verfassung – man ist optimistisch und voller Tatendrang.
Sämtliche Lebenselixiere bestehen daher mehr oder weniger aus Stoffen, die man Venus und Sonne unterstellt. Beide Kräfte harmonieren perfekt miteinander, und durch ihren Synergismus erhalten sie die Lebenskraft am besten. In erster Linie wirken sie harmonisierend auf die vegetativen Funktionen (Venus) und anregend auf alle Wärmeprozesse (Sonne). Ihre harmonischen Wirkungen machen sie zu den wichtigsten Heilmitteln, wenn die Lebensflamme langsam, aber sicher schwächer wird.
Außerdem braucht der Lebensgeist regelmäßiges Training. Gesund ist man schließlich auch, wenn man Krankheiten möglichst unbeschadet übersteht; wir sprechen dann von einer robusten Natur. Besonders Kinder brauchen die Überwindung von Erkrankungen zur Ausbildung ihrer individuellen Lebenskraft. Es ist aus der Sicht besorgter Eltern zwar durchaus verständlich, wenn man durch Impfungen oder eine desinfizierte Umwelt alles Infektiöse vom Kind fernhalten will. Inzwischen zeigen sich jedoch immer mehr Probleme, die erst durch das Vermeiden von Krankheiten entstanden sind, z.B. eine extreme Zunahme von Verhaltensstörungen, Allergien und eine generelle Infektanfälligkeit, vor allem aber eine immer schlechtere Rekonvaleszenz. Wurden die Kinder zudem nicht oder nicht lange genug gestillt, ist der chronischen Krankheit Tür und Tor geöffnet.
Auch die zunehmende Verzärtelung trägt zur Anfälligkeit bei, wie bereits Kräuterpfarrer Künzle (1935) meinte: »Kinder, die den Sommer über barfuß gegangen sind, ertragen dreimal so viel Kälte und sind dreifach ausdauernder als die verwöhnten und verhätschelten Kinder, die selbst im Hochsommer als Adelszeichen Schüeli und Strümpfli tragen. (…) Sie sehen aber auch immer darnach aus, diese Puppenkinder, bleich wie Mehlsäcke, leicht wie Federn und gebrechlich wie Kaffeebeckeli.« Das Ergebnis, so Künzle, sei eine Jammerorgel mit 365 Registern. Eine kleine Erkältung ist inzwischen für viele Kinder tatsächlich der Beginn einer langjährigen Odyssee durch Arztpraxen, bis sie schließlich nach zahlreichen Antibiotikagaben beim Heilpraktiker oder Naturheilarzt als chronischer Fall landen. Nur sehr zögerlich bahnt sich hier eine Änderung in der Einstellung an. Auf jeden Fall muss man inzwischen immer häufiger lebensschwachen Kindern Arzneien geben, die bisher älteren Menschen vorbehalten waren.
Lebenselixier für Kinder
Die Mischung stärkt die Abwehr- und die Willenskräfte des Kindes, sie wirkt aber auch ausgleichend auf die Stimmung, günstig auf die Darmflora und lindert zudem entzündliche Hauterkrankungen. Bis auf Saturn sind alle Planetenkräfte enthalten.
- Erdbeerblätter (Ausläufer von Walderdbeere, Venus) 10 g
- Fenchel, süß gemahlen (Merkur, Sonne) 5 g
- Gänseblümchenblüten (Venus, Sonne) 20 g
- Lindenblüten (Venus, Merkur) 20 g
- Odermennigkraut (Jupiter, Merkur) 10 g
- Vanille, gemahlen (Mond, Merkur) 5 g
- Zimtrinde, gemahlen (Sonne) 5 g
Alle Kräuter zerkleinern und in einem Mörser
miteinander zu Pulver verreiben; dann mit
- 20 g Corallium rubrum D3 (rote Koralle; Mond-Mars, Tabletten von DHU – werden pulverisiert) und
- 20 g Siderit D6 (Spateisenstein; Trituration von Weleda; Mars)
gut vermischen und in einem Braunglas gut verschlossen an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort aufbewahren.
1–2 × täglich 1 Messerspitze Pulver in Fruchtsaft oder Früchtetee auflösen (die Menge muss man natürlich dem Alter und dem Allgemeinstatus anpassen).
Um das Immunsystem rund um Impfungen zu stabilisieren, kann man zusätzlich an Meteoreisen Glob. von Wala denken, mehrmals tgl. 3 bis 10 Glob., je nach Alter
Anmerkung: Die Kräuter bekommt man im Kräuterladen oder in der Apotheke (möglichst nur kontrolliert biologische Ware verwenden), die Homöopathika in der Apotheke. Einige der Zutaten könnte man auch ohne Probleme selbst sammeln und nach einer schonenden Trocknung mit dem Rest verreiben, was sicher besser wäre, als nur gekaufte Ware zu verwenden.
Das fertige Gemisch ist erhältlich in der Lindenapotheke Pfaffenhofen: Apotheker Roland Andre e.K. – Kellerstr.38 – 85276 Pfaffenhofen –
E-Mail: info@lindenapo-paf.de – Tel.: 08441/76464
https://www.lindenapo-paf.de/