Corona – (S)Zinnkrise – Reflexionen Teil 2 von Dr. med. Johannes Wilkens

Von |2021-12-13T18:41:16+01:0016. Juli. 2020|Kategorien: Naturheilkonzepte - Therapietipps, Paracelsusmedizin|Tags: , , , , , , , |

Hinweis für den Leser:  Bei Corana besteht Meldepflicht bereits bei dem Verdacht auf eine Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2. Eine Behandlung ist wegen der Meldepflicht ausschließlich dem Arzt vorbehalten. Dieser Artikel gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder.

Mephisto im Prolog

Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag,
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
Ein wenig besser würd’ er leben,
Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
Er nennt’s Vernunft und braucht’s allein,
Nur tierischer als jedes Tier zu sein.

Selbsterfahrung

Noch immer wirkt er nach, der Schock. Wobei ich nicht weiß, was mich am meisten betroffen gemacht hat. Dieser unglaubliche selbstverständliche Eingriff in die Rechtssphäre, die plötzliche zumindest gefühlte Gleichschaltung der Presse und des Parlamentes ohne große Proteste oder das Problem, dass schon die eigene Familie in mir einen Verschwörungstheoretiker gesehen hatte, nur weil ich all das nicht fassen konnte und manchmal ins Bett ging mit dem Gefühl: dies ist nicht mehr mein Land. So lag der Ausnahmezustand als Alpdruck wochenlang über mir, mehr noch als dann Corona real näher rückte, den Hofer Landkreis und letztlich auch unsere Klinik traf. Ohne unser Wissen war Corona schon in die Sphäre des benachbarten Altenheims eingetaucht, war das Bestattungsinstitut dort Dauergast. Mind. 20 Bewohner starben, 19 allein von der Demenzstation. In der Karwoche infizierte eine demente liebe alte Dame eine Station in unserer Klinik. Wenige Tage später waren die meisten der Patienten und noch mehr Personal betroffen. In unserer Reha-Klinik wurde nicht gestorben, blieben die Verläufe bei den Patienten milde. Die wenigen Fällen mit multiplen schweren Vorerkrankungen und Fiebererscheinungen wurden auf Geheiß des Gesundheitsamtes akut verlegt. Drei sind dort meines Wissens an oder eher mit Corona gestorben.

Eigentlich wollte ich gar nicht so viel in der Klinik arbeiten, mehr weiter in der Praxis tätig sein, doch nach und nach, ja fast täglich erhielt wieder ein Arzt die Nachricht: Corona-positiv. So war ich gezwungen mit den letzten beiden (von 8) verbliebenen Ärzten den Notdienst aufrecht zu erhalten. Patienten durften die Klinik nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Gesundheitsamtes verlassen, neue Patienten nicht aufgenommen werden und Angehörigenbesuche blieben verboten. So war Corona da, aber merkwürdiger Weise war nicht viel zu tun. Passend, was eine verbliebene Krankenschwester mir so sagte: „lieber Corona als Norovirus“. Corona brachte eine eigenartige Ruhe auf die Station.

Ich wollte mich nicht mit Corona beschäftigen, aber wenn diese Erkrankung mir im wahrsten Sinne des Wortes auf den Leib rückt, dann muss man das wohl, vor allem wenn die konkreten Erfahrungen mit den Corona-Patienten von Tag zu Tag wuchsen. So lebte ich entspannt auf der „Coronastation“, wo mir nur die jeweils neuesten Anforderungen des Gesundheitsamtes die Zornesröte ins Gesicht steigen ließen und las täglich 1-2h in den aktuellen Meldungen zu Corona, zunächst medizinisch, mehr und mehr in den Massenmedien von Spiegel, Focus zur Sueddeutschen und Frankfurter Allgemeinen. Entsetzt war ich von den „angepassten“ Artikeln in Spiegel und Focus, beeindruckt anfänglich von der journalistischen Arbeit der Sueddeutschen, später mehr der FAZ. Herbert Prantl, Julia Zeh und Jakob Augstein „erlösten“ mich von meiner Stummheit, sprachen die Worte, die ich selber nicht fand. Friedwart Husemann weitete den anthroposophischen Horizont und ließ mich so entspannen; interessante Youtube Beiträge von Epidemiologen, Virologen und anderen gaben mir das Wissen zurück, dass ich mit meiner kritischen Einstellung zu dem „alternativlosen“ Weg nicht ganz falsch lag.

Was forderte Corona rückblickend von mir? Eine eigenständige Auseinandersetzung mit meinen konkreten Erfahrungen und den medialen Überfrachtungen und letztlich als Grundfrage: kann ich meinem eigenen Denken vertrauen? Nun ist Corona schon fast Geschichte, Zeit also meine Erfahrungen niederzuschreiben und vor allem vielleicht eine erste Therapieempfehlung aus dem Bereich der anthroposophischen Medizin aussprechen zu dürfen. Dazu sind nur wenige weitere Vorbetrachtungen notwendig.

Die Bedeutung der Viren, besonders der Coronaviren

Tauchen wir ein auf die Ebene der Viren, so geht dieses regelmäßig nur unter Verzicht von Sinneswahrnehmung. Das wird leider regelmäßig viel zu selten beachtet. Der Blick in die „Unterwelt“ der Medizin und damit auch in die Virenwelt ist mit einem Verlust an Sinneswahrnehmung erkauft. Um in die Welt der Viren zu kommen, müssen zahlreiche Sinne mechanisiert, auf Apparate verlegt werden. Das gilt schon so beim Ultraschall (statt eigenem Hören), mehr noch bei CT und MRT (statt eigenständigem Sehen). Auf der Ebene der Viren müssen Rasterelektronenmikroskope „abtasten“ und daraus ein „Bild“ generieren. Jede Wahrnehmung“ der Zelle, mehr noch der Viren ist mit einem herben Sinnesverlust verbunden, werden die Dimensionen umgekehrt: das Teil wird groß, ja angsterregend groß, das Ganze dagegen klein und bedeutungslos. Ich, Astralleib und Ätherleib werden nicht gesehen und ein kleines physisches Partikel wird zentral. Je mehr ich entsprechend auf eine eindimensionale Ebene analytisch fokussiere, desto mehr muss ich bewusstseinsmäßig geistig meditativ synthetisch den vergessenen „Rest“ bedenken und umfangreichere makroskopische Begriffe einbringen wie die Dreigliederung. Vorbildlich hat dieses für die anthroposophische Medizin Klaus Dumke (1) durchgeführt, dessen Buch ich nach wie vor gerade zu Zeiten von Corona nur empfehlen kann. Er schreibt:

„Ganz anders die Viren. Ihre Existenz kann man sich durch Herauslösen der Kernsubstanz aus der harmonisch ausgewogenen Gesamtzelle hervorgegangen denken. Viren sind frei vagabundierende Gene, also stoffliche Träger einer konstanten Informationskonfiguration. Sie haben keinen eigenen Stoffwechsel, d.h. sie sind eigentlich keine Lebewesen. Sie vermehren sich nicht autonom, sondern sie werden auf dem Boden lebender Substanz, also in Zellen und durch deren Stoffwechselproduktivität vervielfältigt. – Wenn man es drastisch ausdrücken will, so sind Bakterien vagabundierende Bäuche, Viren vagabundierende Köpfe, wobei der Zellkern mit dem Genom als Kopf, das Zellplasma mit seinem Stoffwechsel als Bauch der Zelle zu verstehen ist. Die Art und Weise, wie sich Viren in lebenden Zellen vermehren, ist verschieden. Diese Verschiedenheit hängt von der Natur ihres Genoms, also der in einer Kapsel verhüllten Informationssubstanz ab. Es gibt DNS-Viren, d.h. ihr Genom enthält die Nukleinsäure in der Art, wie sie im Kern von Eukaryonten vorliegt. Die RNS-Viren enthalten ein Genom, dessen Substanz der Boten-RNS des Zelleibes entspricht. Bei der Vervielfältigung der Viren wird die in die Zelle eingeschleuste virale DNS in das Genom der Wirtszelle eingebaut und bei der Teilung der Zelle in und/oder mit ihrem Kern vervielfältigt (Replikation). Demgegenüber wird die RNS der RNS-Viren nach der Art der Boten-RNS im Zelleib vervielfältigt. Die DNS-Viren haben also mehr eine Beziehung zum Kopfpol der Wirtszelle, RNS-Viren mehr eine Beziehung zum Stoffwechselpol“ S. 104/105). 

Bei Coronaviren kommen noch ein paar wenige weitere Auffälligkeiten hinzu (2). Eigentlich gehören sie eher dem Tierreich an und kommen auf der ganzen Welt in vielen verschiedenen Tieren vor. Coronaviren wurden zum ersten Male 1937 aus Hühnerembryonen isoliert (infektiöses Bronchitis-Virus IBV) und finden sich seither bei vielen Tieren und sind daher in der Veterinärmedizin allgegenwärtig. Bei den Tieren führen sie zu Atemwegs-Darm und Systemerkrankungen. Es gibt wirtsspezifische und wirtsunspezifische Coronaviren. Die größte Vielfalt an diesen Viren findet sich in Fledermäusen. Beim Menschen sind Coronaviren seit den 60er Jahren bekannt. Dort führen sie in der Regel zu Erkrankungen des oberen und unteren Atemtraktes. Erst seit dem 21. Jahrhundert wird der Transfer human aktiver Coronaviren von Tieren gesehen. Wie bei Covid war China 2002/2003 der Ausgangspunkt für die SARS-Epidemie. Ursprung sollen Fledermäuse oder Schleichkatzen gewesen sein. 2012 bei der MERS-Epidemie (Middle East respiratory syndrome-Coronavirus) waren Dromedare Übertragungsort und Erregerreservoir. Covid-19 soll einen komplexeren Ursprung haben. Zu vermuten ist zunächst wieder die Fledermaus und dann erst erfolgte über einen Zwischenwirt der Transfer auf den Menschen.

Festzuhalten bleibt der tierische Ursprung und die Beziehung zum Stoffwechsel im Kopfpolbereich. Tiere haben mit dem Menschen zusammen einen Astralleib. Ein Virus ist an sich nur eine Information, benötigt daher ätherische und astrale Kräfte, um aktiv werden zu können. Coronaviren „lieben“ da die Fledermäuse. Ihre ätherischen und astralen Kräfte scheinen der passende Wirt zu sein.

Warum ist das so?

Veranstaltungen zu Naturheilkonzepte

Das Wesen der Fledermaus

Rudolf Steiner stellt die Fledermaus in Polarität zum Schmetterling. Interessanter Weise spricht Steiner bei den Schmetterlingen von einer Corona, die diese ins Weltall ausstrahlen:  „Die dauernden Gedanken der Erinnerung, sie sehen wir verkörpert in dem Schmetterlingsgürtel der Erde; die in der Gegenwart lebenden Gedanken in dem Vogelgürtel der Erde; die Träume in der Umgebung der Erde fliegen verkörpert als Fledermäuse herum“.

Der Schmetterling sendet vergeistigte Substanz in das Geisterland hinein während seines Lebens; der Vogel sendet sie hinaus nach seinem Tode. Was macht nun die Fledermaus?

„Die Fledermaus sondert die vergeistigte Substanz, insbesondere jene vergeistigte Substanz, welche in den gespannten Häuten zwischen den einzelnen Fingern lebt, ab während ihrer Lebenszeit, übergibt sie aber nicht dem Weltenall, sondern sondert sie in der Erdenluft ab. Dadurch entstehen fortwährend, ich möchte sagen, Geistperlen in der Erdenluft. Und so haben wir umgeben die Erde mit diesem kontinuierlichen Glimmen der ausströmenden Geistmaterie des Schmetterlings, hineinsprühend dasjenige, was von den sterbenden Vögeln kommt, aber zurückstrahlend nach der Erde die eigentümlichen Einschlüsse der Luft, da wo die Fledermäuse absondern das, was sie vergeistigen. Das sind die Geistgebilde, die man immer schaut, wenn man eine Fledermaus fliegen sieht.

Tatsächlich hat sie immer wie ein Komet etwas wie einen Schwanz hinter sich. Sie sondert Geistmaterie ab, schickt sie aber nicht fort, sondern stößt sie zurück in die physische Erdenmaterie. In die Luft hinein stößt sie sie zurück. Ebenso wie man mit dem physischen Auge die physische Fledermaus flattern sieht, so kann man flattern sehen durch die Luft diese entsprechenden Geistgebilde der Fledermäuse; die sausen durch den Luftraum. Und wenn wir wissen: die Luft besteht aus Sauerstoff, Stickstoff und anderen Bestandteilen, so ist das nicht alles; sie besteht außerdem aus dem Geisteinfluss der Fledermäuse. So sonderbar und paradox das klingt: dieses Traumgeschlecht der Fledermäuse sendet kleine Gespenster in die Luft herein, die sich dann vereinigen zu einer gemeinsamen Masse. Man nennt in der Geologie das, was unterhalb der Erde ist und noch eine Gesteinsmasse ist, die breiweich ist, Magma. Man könnte von einem Geistmagma in der Luft sprechen, das von den Ausflüssen der Fledermäuse herrührt. Gegen dieses Geistmagma waren in alten Zeiten, in denen es instinktives Hellsehen gegeben hat, die Menschen sehr empfindlich, geradeso wie heute noch manche Leute gegen Materielleres, zum Beispiel schlechte Düfte, empfindlich sind; nur dass man das als etwas, ich möchte sagen, mehr Plebejisches ansehen könnte, während in der alten instinktiven Hellseherzeit die Menschen empfindlich waren für das, was als Fledermausrest in der Luft vorhanden ist. Dagegen haben sie sich geschützt. Und in manchen Mysterien gab es ganz besondere Formeln, durch die sich die Menschen innerlich versperrten, damit dieser Fledermausrest keine Gewalt über sie habe. Denn als Menschen atmen wir mit der Luft nicht bloß den Sauerstoff und den Stickstoff ein, wir atmen auch diese Fledermausreste ein. Nur ist die heutige Menschheit nicht darauf aus, sich vor diesen Fledermausresten schützen zu lassen, sondern während sie unter Umständen recht empfindlich ist, ich will sagen für Gerüche, ist sie höchst unempfindlich für Fledermausreste. Die verschluckt sie, man kann schon sagen, ohne dass sie auch nur irgendetwas von Ekel dabei empfindet. Es ist ganz merkwürdig: Leute, die sonst recht zimperlich sind, verschlucken das, von dem ich hier spreche, was das Zeug hält. Aber das geht dann auch in den Menschen hinein. Es geht nicht in den physischen und in den Ätherleib, aber es geht in den Astralleib hinein. Ja, Sie sehen, wir kommen da zu merkwürdigen Zusammenhängen. Initiationswissenschaft führt eben überall in das Innere der Zusammenhänge hinein: diese Fledermausreste sind die begehrteste Nahrung dessen, was ich Ihnen in den Vorträgen hier geschildert habe als den Drachen. Nur müssen sie zuerst in den Menschen hineingeatmet werden, diese Fledermausreste. Und der Drache hat seine besten Anhaltspunkte in der menschlichen Natur, wenn der Mensch seine Instinkte durchsetzt sein lässt von diesen Fledermausresten. Die wühlen da drinnen. Und die frisst der Drache und wird dadurch fett, natürlich geistig gesprochen, und bekommt Gewalt über den Menschen, bekommt Gewalt in der mannigfaltigsten Weise. Und da ist es so, dass auch der heutige Mensch sich wiederum schützen muss. Der Schutz soll kommen von dem, was hier geschildert worden ist als die neue Form des Streites des Michael mit dem Drachen. Was der Mensch an innerer Erkraftung gewinnt, wenn er den Michael-Impuls so aufnimmt, wie es hier geschildert ist, das schützt ihn gegen die Nahrung, die der Drache bekommen soll; dann schützt er sich gegen den ungerechtfertigten Fledermausrest innerhalb der Atmosphäre“. 

Corona ist ein Begriff, den Rudolf Steiner gerne für die Ausstrahlung der Schmetterlinge in den Kosmos benutzt. In Gestalt der nun nicht nur eingeatmeten und gerochenen, sondern auch inkorporierten Geistmaterie der Fledermäuse (oder „Luftmäuse“, wie Steiner sie an einer Stelle nennt) werden wir eine Art Anti-Corona der Schmetterlingssphäre, eben die Coronaviren, vor uns haben. Über die Schmetterlinge bekommen wir Teilhabe an der Akashachronik, über die Vögel Teilhabe an der Gedankensphäre der Welt, über die Fledermäuse träumen wir die Träume der Welt mit. „Fühlen sie doch, wenn wir uns so recht in ihre Form vertiefen, wie verwandt dieses Anschauen einer Fledermaus mit dem Träumen ist“! In den Coronaviren der Fledermäuse inkorporieren wir einen spezifischen Teil dieser Träume. Was für ein Traum mag hinter dem Coronavirus wirken?

Das Traumgebilde des Virus

Erinnerung lebt in der Corona der Schmetterlinge, genauer die Akashachronik. Ohne die Schmetterlinge, so sagt es Rudolf Steiner, hätte er seine Geheimwissenschaft nicht schreiben können. Die Anti-Corona der Fledermäuse dürfte aus anderen Quellen schöpfen, sich mehr aus den Anti-Erinnerungen, den Verdrängungen, Gerüchten und anderen traumartigeren Wahrnehmungen, Ängsten und Gefühlen speisen, von denen wir in der Regel annehmen, dass ihnen keine reale Bedeutung entspricht und sie für uns und die Welt nicht wichtig sind. A. Paul Weber hat ihnen eine erste Gestalt in seinem Bild „das Gerücht“ gegeben.

Die Anticorona der Fledermäuse, dieser so ängstlichen tastenden Wesenheiten, hat da ein wunderbares Gesicht bekommen. „Sehen sie sich die Fledermausohren an. Sie können es den Fledermausohren ansehen, dass sie auf Weltenangst gestimmt sind“.

Tatsächlich ist die „Weltenangst“ gerade bei Corona enorm hoch. Die „geträumte Intelligenz“ des Virus ist ebenfalls erstaunlich. So verfügt das Virus bei aller Gemeinsamkeit doch über länderspezifische Besonderheiten. In manchen Ländern wütet es deutlich mehr als in anderen. Eine Besonderheit ragte heraus. Es tötet besonders gerne, wo Populisten an der Macht waren. In Norditalien die Lega unter Matteo Salvini, in England Boris Johnson, in Amerika Donald Trump, in Brasilien Jair Bolsonaro, in Russland Wladimir Putin. Umgekehrt zeigen sich wenig Tote in Ländern ohne überhöhtes egomanisches Geltungsbedürfnis: Griechenland, Portugal, Korea und Japan (4).

Die Infektionsherde scheint sich vor allem da festzusetzen, wo Menschen tierischer als ein Tier sein wollen, wo sie auf ihre Verstandes- und Vernunftkräfte verzichten und sich ganz den Emotionen und „basic-instincts“ hingegeben. Bei zwei zentralen Verbreitungsstätten in Europa war das auf alle Fälle erkenntlich. In einem Interview mit dem passenden Namen „einen Instinkt fürs Tier“ mit dem Photographen Lois Hechenblaikner berichtet die FAZ (5):

Wieso ist gerade Ischgl so ein Ort der Extreme?

Der ganze Ort funktioniert wie ein Hirnnebel. Es geht nur darum, den Menschen außer sich zu bringen, das steckt schon im Slogan ,Relax if you can’. Und an dem Punkt, an dem die Enthemmtheit kippt, und wo man eigentlich sagen müsste, nein, es reicht jetzt, da kommen in Ischgl ganz gezielt Brandbeschleuniger dazu. So kommt es zu dieser Verwilderung, diesem Vulgarismus, dieser Nivellierung nach unten….Und das Besondere in Ischgl ist, dass 40 Prozent geschieden sind. Ischgl ist nichts anderes als ein hormoneller Second-Hand-Markt und so etwas wie ein Überdruckventil für die Leistungsgesellschaft. Wie unterscheidet sich Ischgl von den anderen Après-Ski-Orten, an denen es ja auch wild zugeht? In Ischgl gibt es die meisten Après-Ski-Lokale und die meisten Wirte haben einen bäuerlichen Hintergrund. Das heißt, sie haben einen Instinkt fürs Tier. Und der Instinkt des Viehhändlers ist das Rezept für Après-Ski.

Ähnlich ideale Verhältnisse findet das Virus in Norditalien in Bergamo vor, wenn Fußballfans in Ekstase geraten (6).

Nach Ansicht italienischer Gesundheitsexperten könnte das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen Atalanta Bergamo und dem FC Valencia (4:1) ein Grund sein, weshalb die Stadt Bergamo und deren Umgebung besonders stark vom Coranavirus betroffen sind. Die Partie war am 19. Februar vor 44.236 Zuschauern im Mailänder San-Siro-Stadion ausgetragen worden, die Rede ist in Italien nun vom „Spiel null“.

Wegen des Champions-League-Spiels sind 44.000 Atalanta-Tifosi zum San-Siro-Stadion nach Mailand gereist. Sie waren in Bussen, Zügen oder auf Autobahn-Raststätten und Restaurants in engem Kontakt. Die Epidemie ist in Bergamo genau zwei Wochen nach diesem Spiel explodiert“, sagte Francesco Le Foche, Leiter der Abteilung für Infektiologie der römischen Poliklinik „Umberto I“. Zuvor soll die hohe Anzahl internationaler Unternehmen in der Gegend um Bergamo die Ausbreitung des Virus gefördert haben.

In unserer Region in Nordbayern ist nach wie vor Mitterteich, ein eigentlich sehr kleiner Ort, Zentrum der Epidemie gewesen, vermutlich aufgrund eines Starkbierfestes. Ähnliches wird aus anderen Orten berichtet. Wie auch immer. Da, wo das Volk in „Auerbachs Keller strebt“, wo sich das Individuum im gemeinschaftlichen Rausch zu verlieren droht, da scheint das Virus nur zu warten.

Leidtragende im wahrsten Sinne des Wortes sind aber in der Regel andere. Dort, wo Menschen in Massenwohnunterkünften mehr tierisch und nicht menschengemäß gehalten werden, wo Flüchtlinge in Sammelunterkünften gepfercht werden, wo Schwarze schlechtere Lebensbedingungen haben als Weiße oder auch – wie passend – in den Schlachthöfen dieser Welt. Es scheint hier ganz vehement auf die Nöte der Menschen (und Tiere!) aufmerksam zu machen. So gesehen wirkt das Virus ganz real als Bewusstmacher!

Als Todesbote agiert das Virus in der Generation 80+. Hier lässt das Virus häufig den Lebensfaden abreißen. Fast immer bezieht sich das nicht nur meinen Erfahrungen nach, auf vielfach Vorerkrankte und Menschen, deren Wachheit durch Demenz und andere Erkrankungen gelitten hat, wo Ich und Astralleib sich schon deutlich aus dem physischen und ätherischen Leib herausgezogen hatten. Ohne diese grundlegende Schwächung konnte ich kein einziges Mal in dem Virus eine Gefahr sehen. Kein Wunder also, dass die Altenheime und hier besonders die Demenzstationen, vielfach betroffen waren.

Insgesamt gesehen fällt auf, das einerseits besonders leicht Menschen das Virus übertragen, die ihr Wachbewusstsein dämpfen, andererseits besonders leicht Menschen sterben, die mehr träumerisch als wach am Ende ihres Lebens stehen.

Gesellschaft, Politik und Wirtschaft

Bisher hatte – außer zu Kriegszeiten – noch keine Krise unsere Wirtschaft fast zum Erliegen bringen können. Wachstum ging immer vor, nicht der Mensch. Corona verändert diese Tradition, ja zerschlägt sie. Plötzlich wird alles heruntergefahren, was vorher notwendig zu sein schien. Sparpläne werden über den Haufen geworfen, Billionen ausgegeben, um Mensch und Wirtschaft bei Laune zu halten, eherne Grundsätze von einem Augenblick zum anderen verlassen. Die Menschen entdecken die Qualitäten in häuslicher Umgebung, nutzen das Home-Office und manche Kinder lernen erst jetzt ihre Eltern richtig kennen. Erstaunlicher Weise scheinen dabei die Menschen glücklicher zu werden (7), entdecken den Konsum nach Maß, achten mehr auf Qualität beim Einkauf. Nach Lockerung der Beschränkungen waren es nicht die üblichen Verdächtigen der Konsumbranche, wo Schlangestehen angesagt war, sondern der Bioladen und der Fahrradhändler.

Corona zwingt uns unsere Teilhabe an der Gesellschaft zu überdenken, den Respekt vor dem anderen neu zu definieren und sei es über Abstandsregeln. Weltgemeinschaft, Kosmopolitentum war gestern, heute gilt wieder Regionalität und Rückbezug auf kleine und kleinste Einheiten. Schon der Begriff Deutschland ist da zu groß, der Begriff Bayern oder Thüringen zu unheitlich, Landkreisebene passt schon eher. So macht es uns die Bedeutung des Hier und Jetzt sehr bewusst:

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen.
Denn das Glück ist immer da.
(Goethe, “Erinnerung”)

Phänomene der Erkrankung

„Ich habe bis heute keine Ahnung, wo und wie ich mich infiziert habe, es muss irgendwo in Berlin gewesen sein, im Café, auf einer Ausstellungseröffnung, ich war viel unterwegs. Die Krankheit an sich war sehr eigenartig. Es begann am 11. März. Ich bekam leichtes Fieber, war schlapp, eine Erkältung dachte ich. Nach zehn Stunden Schlaf fühlte ich mich besser und bin dann auch wieder rausgegangen. Vier Tage später, an einem Sonntag, bekam ich plötzlich Schüttelfrost, nachdem ich mit einer Freundin spazieren war. Ich habe mich hingelegt und bin bis Donnerstag quasi nicht mehr aufgestanden. Mein Fieber war nicht sonderlich hoch, um 38 Grad herum, aber ich war so fertig, dass es drei Tage dauerte, bis ich meine Ärztin anrufen konnte. Als sie gehört hat, dass ich nichts schmecke und nichts rieche, wollte sie sofort auf Corona testen. Den Test sollte jemand für mich in der Praxis abholen. Das war eine wahnsinnig seltsame Situation. Ich kenne so viele Leute – aber ich habe lange überlegt, wen ich fragen kann. Wer wird wie reagieren? Als wäre Corona ein Stigma. Schließlich ist ein Freund von mir extra aus Hamburg angereist, um mir den Test vor die Tür zu legen. Als ich am nächsten Tag das positive Ergebnis bekam, hat mich das nicht mehr gewundert. Der schmerzhafte Husten und ein Brennen in der Lunge, als hätte ich Sand eingeatmet. Mir ist vollkommen klar, dass eine Person mit Vorerkrankung oder ein alter Mensch das nicht so leicht wegstecken kann. Noch jetzt fühlt sich meine Lunge irgendwie kleiner an als zuvor. Wenn ich Fahrrad fahre, komme ich schnell aus der Puste. Meine Ärztin meinte: So eine Krankheit sei für den Körper Hochleistungssport. Auf der anderen Seite genieße ich die neu gewonnene Freiheit, weil ich mich nicht mehr anstecken und niemanden anstecken kann. Als hätte ich in Drachenblut gebadet”. (8)

So und so ähnlich sehen die Berichte derer aus, die Corona im Vorrentenalter durchlebt haben. Ausführlich habe ich selbst unser von Corona betroffenes Personal befragt. In den meisten Fällen verlief die Erkrankung glimpflich mit lediglich Kratzen im Hals, mehr Müdigkeit und Schwäche, andere hingegen berichteten von folgenden Symptomen:

  • Geschmacks-Geruchsstörungen 15x
  • Trockener Husten 12x
  • Halskratzen 5x
  • Atemnot 7x
  • Hohes Fieber 3x
  • Glasscherbenreiben der Lunge 2x
  • Tremor und Schwäche für Wochen wie nach Marathonlauf 7x
  • Kleidung schmerzt auf der Haut 1x
  • Surrender Dauerkopfschmerz 2x
  • Hinterkopfschmerzen für 1 Tag
  • Anfallsweises Pochen der Schläfen 1x
  • Salziger oder bitterer Geschmack der Zunge 4x
  • Ständiger Hunger 1x
  • Sehen hat sich verschlechtert 3x
  • Schwindel 3x
  • Wie ein Kloß von Schnupfen um die Nase 2x
  • Ischias vorher 1x

Viel ist zu Corona geschrieben worden, viel zu den Symptomen, der Pathologie, dem Multiorganversagen, der Sepsis usf. Bleiben wir aber auf der Ebene der ersichtlichen Phänomene, so ist bei Corona eben die Kombination aus schwerer grippaler Atemwegserkrankung mit Geruchs-Geschmacksstörungen charakteristisch und die oft lang andauernde Schwäche wie nach einem Marathonlauf. Was haben aber Geruch, Geschmack und die Atemwege miteinander gemeinsam? Was für ein Gedanke will sich da über das Virus aussprechen?

Der Geruchs- und Geschmackssinn

„Da wo Riechen und Schmecken im Menschen ist, da ist im Grunde genommen eine in der physischen Welt befindliche Offenbarung des Ätherischen in seinen Beziehungen zum Astralischen und zum Physischen“ (9)

Mit weitem Abstand war auch in unserer Klinik bei den Patienten, mehr noch den Mitarbeitern am häufigsten der Geschmacks- und Geruchssinn von Corona betroffen. Seit der Entdeckung dieser Eigentümlichkeit durch Hendrik Streeck (10) hat sich dieses Phänomen immer wieder als fast schon pathognomisch für Covid-19 gezeigt. Wenngleich es häufiger bei/nach grippalen Infekten zu Geschmacks- und Geruchsstörungen kommt, so ist doch die Verbindung der Covid 19 – Erkrankung mit diesen beiden Sinnen auffallend. Insofern gebietet es sich diese beiden Sinne genauer zu betrachten.

Der Riechsinn hat seit einigen Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen. Das ist zum einen dem Weltbestseller von Patrick Süßkind (11), das Parfüm, geschuldet. Zum anderen dem 2004 für die detaillierte Enträtselung des Geruchssinns verliehenen Nobelpreis für Medizin an Richard Axel und Linda Buck. Sie konnten aufzeigen, wie der Mensch rund 10.000 Gerüche unterscheiden kann.

Welche Bedeutung haben Riechen und Schmecken? Rudolf Steiner hat sich zu diesen beiden Sinnen häufig geäußert und ihre zentrale Bedeutung besonders im 8. Kapitel des 1. Medizinerkurses gewürdigt.

Eine ausführliche Darstellung dieses ob seiner Komplexität bisher weniger beachteten 8. Kapitels (12) findet sich bei A. Arendt:

„Riechen und Schmecken können als eine ursprüngliche, funktionelle Einheit gesehen werden, die mit dem Evolutionsmittelpunkt im Pflanzlichen korrespondiert. Wie sich die Evolution vom Ursprungsquell des Pflanzlichen auftrennt zum Menschen und zum Mineral hin, so trennt sich im Menschen die noch einheitliche Riech-Schmeck-Tätigkeit auf, indem das Riechen in Bezug auf seine nach außen gerichtete Tätigkeit nach oben zum Astralischen aufstrebt und das Schmecken sich entsprechend nach unten zum Physischen hinbewegt“. (13)

Pflanzen versuchen in der Blüte dem Kosmos zuzustreben und den Kosmos zu „riechen“. In der Wurzel hingegen „schmeckt“ die Pflanze die Erde. Die Fähigkeit des Riechens und Schmeckens ist daher grundlegend auch für ein Verständnis der Pflanzen. Im Riechvorgang wenden wir uns dem Seelischen in der Umwelt zu, im Schmecken den verborgenen Qualitäten des Physischen, wenn sie verflüssigt werden. Das Riechen ist also eher äußerlicher, aber auch phosphorischer, Schmecken hingegen salartiger. Das lässt sich so der Geisteswissenschaft Steiners entnehmen, aber auch die Physiologie und Anatomie unterstreicht die Bedeutung dieser beiden Sinne.

Interessanter Weise ist das Riechhirn eng mit dem Hypothalamus und Teilen der Amygdala sowie dem limbischen System verbunden. „Damit ist der emotionale Bereich unserer Persönlichkeit und das Tor zum Unterbewussten erreicht“ (15). Riechen hängt eng mit emotionalen Reaktionen antipathischer wie auch sympathischer Art zusammen. Geruch und Gefühl gehen Hand in Hand und sind nicht nur bei der Partnerwahl von entscheidender Bedeutung. Es ist nicht nur ein passives Organ, sondern – wie wir es besonders bei Hunden beobachten können – kann sehr aktiv genutzt werden („schnüffeln“). Überhaupt ist der Geruchsinn nicht nur bei den Nasentieren Hund, Schwein oder Elefant empfindlich. Selbst der Mensch bedarf nur einer homöopathischen Dosierung. Dosisierungen von 10-13 g/ml an Äthylmercaptan reichen, um ein Geruchsempfinden hervorzurufen (15, S. 295). Insekten – und gerade auch Schmetterlinge- riechen noch besser (16): „An die Luft abgegebene Pheromone weisen oft eine Kohlenstoffkette von 5 bis 20 Atomen und eine molare Masse von etwa 80 bis 300 g·mol−1 auf“.  Im Geruchssinn sind wir quasi immerzu homöopathisch tätig und nehmen die Welt konkret in ihren ätherisch-astralen Qualitäten wahr.

Geruchsverlust zeigt umgekehrt die Unfähigkeit zu einem Miterleben des Seelischen in der Umgebung. Die Eigenschaft, „seine Nase überall hineinzustecken“ wird reduziert und damit die Fähigkeit sich die Umgebung über den Geruch seelisch aufzuschließen.

Gerüche haben einen besonders kurzen Draht zum Großhirn und das durchaus konkret gemeint.  Alle anderen Sinne werden mehrfach umgeschaltet bis sie schließlich in den Kortex gelangen. Nur die Riechzellen gelangen vom Riechkolben direkt in das Riechhirn, einen Teil der Großhirnrinde im vorderen Bereich des Schläfenlappens.

Überhaupt ist die Nähe des Bulbus olfaktorius zum Großhirn erstaunlich. Evolutionär geht das Großhirn aus dem Riechhirn hervor.

Noch bei niederen Säugern macht der Riechkolben den größten Teil des Gehirns aus. „Beim Menschen hat sich die Großhirnrinde (Neocortex) mächtig entfaltet und dadurch die archaischen (alten) Gebiete, die zum olfaktorischen System gehören, wie auch den Riechlappen selbst, zurückgedrängt. Diese heute als Palaeo – und Archaeocortex bezeichneten Gebiete sind in der evolutionären Entwicklung an die Innenseite des Gehirns gedrängt worden und nehmen am erwachsenen Gehirn nur noch wenig Raum  ein. Sie haben durch diesen Verdrängungsprozess eine eingerollte Form an der Innen- und Unterseite der Großhirnhemisphären, sozusagen an einer Grenzzone, was ihnen den Namen limbisches System eingetragen hat. …. Man spricht dem limbischen System heute sogar eine zentrale Stellung für das Persönlichkeitserleben, das Erinnerungsvermögen und die gesamte emotionale Grundhaltung des Menschen zu“. (15, S. 298)

Wir können daher mit Recht sagen: die Entwicklung eines guten Riechsinnes ist die Grundlage für den Aufbau eines wachen Bewusstseins – was Frau Schwarzenfeld (17) an ADHS-Kindern eindrücklich zu dokumentieren wusste.

Der Unterschied zum Geschmackssinn erscheint gering. Dieser nimmt im Flüssigen und innerlicher wahr, wo der Geruch sich des Luftigen zuwendet und mehr in der Außenwelt aktiv ist.

Nur ein kleiner Teil der als Geschmack wahrgenommenen Empfindungen beruht aber auf Reizen der Geschmacksrezeptoren. Der überwiegende Teil wird durch flüchtige Aromastoffe hervorgerufen, die das Riechepithel im obersten Nasengang reizen, die flüchtigen Bestandteile über den Rachen und die Choanen in die Nasenhöhle, wo sie von den Riechzellen registriert werden können.

Riechen und Schmecken schließt uns entscheidend die konkreten Qualitäten des Lebendigen auf. Eine Abschwächung oder gar Abtötung dieser beiden Sinne lässt auch das Seelenleben veröden.

Es kann angenommen werden, dass in der westlichen Welt circa drei bis sieben Prozent der Gesamtbevölkerung klinisch relevante Riechstörungen aufweisen. Diese Zahl steigt jedoch auf 60 Prozent bei 65- bis 80-jährigen Personen und bei über 80-jährigen sogar auf etwa 75 Prozent“. (18) Riechstörungen treten besonders häufig vor und bei Alzheimer- und Parkinson-Krankheit auf.

So betrachtet „geriatrisiert“ die Corona-Erkrankung, gibt einen „Vorgeschmack“ auf das Alter. Der im Riechen und teilweise auch im Schmecken in die Außenwelt dringende Astralleib wird geschwächt, zieht sich einem beachtlichen Maße aus der Außenwelt zurück und wird innerlicher, andererseits auch älter, Parkinson- und Alzheimerartiger.

Die schweren Atemstörungen

So bleiben noch die merkwürdigen Veränderungen in der Atmung, die sich bei 14-20 Prozent der Patienten mit Covid-19 zeigen (19).

„Immer wieder sind die Ärzte mit Patienten konfrontiert, denen es relativ lange gut geht, bevor sie um den zehnten Tag sehr schnell schwerer erkranken und auf die Intensivstation müssen. Typisch ist, dass die Sauerstoffsättigung des Blutes bereits stark erniedrigt ist, obwohl die Patienten noch gar nicht merken, dass sie kaum Luft bekommen. Vor allem Patienten mittleren Alters, um 50 bis 60 Jahre, so die Erfahrung von Medizinern, kommen teils noch problemlos zu Fuß in die Klinik und entwickeln dann mitunter innerhalb weniger Stunden einen so schlechten Verlauf, dass sie künstlich beatmet werden müssen“.

Dieses Phänomen tritt so eigentlich nur bei der Höhenerkrankung auf. Auf Bergen über 6000-7 000 m überlebt ein Mensch ohne vorhergehende Höhenadaption den entsprechenden Abfall der Sauerstoffsättigung auf 50 und 60 Prozent nur für kurze Zeit.

Coronakranke erkranken in gewisser Weise an der Höhenkrankheit (was nebenbei bemerkt ein Hinweis auf die Bedeutung von Arnica, mehr noch Coca bei Covid-19 sein kann). So entzieht sich auch das rhythmische System mehr und mehr den irdischen Gegebenheiten und weilt fast schon in kosmischen Höhen.

 Zusammenfassend

Corona führt zu einer Schwächung des Atmungssystems im Kopfbereich. „Durch den Riechsinn kann sich dem Menschen das innere Wesen eines Stoffes oder eines anderen Lebewesens erschließen und zum Bewusstsein bringen. Dies ist der Weg des Atmungssystems des Kopfes nach innen“. (15 S.394)

Corona erschwert massiv die Atmung der Lunge als dem Grundlagenorgan des rhythmischen Systems neben dem Herzen.

Nachfolgend ist es auch für die Gliedmaßen schwer sich auf den Beinen irdisch zu halten. Die langanhaltende Erschöpfung und das Gefühl wie nach einem Marathonlauf sprechen dazu Bände.

Corona führt eine besondere Art von physischer „Atemtherapie“ durch, die das Lebensgefühl nachhaltig zu verändern vermag. Das gilt so aber nicht nur für die Erkrankten.

Die Theater und Lichtspielhäuser sind geschlossen, doch gleich dem Schauspiel in der griechischen Tragödie macht hier die gesamte Bevölkerung über die intensive mediale Auseinandersetzung mit der Erkrankung ein welthistorisches Schauspiel durch, das die Menschheit als Ganze tief verändert.

Zur Therapie

Es wird viel geredet über die adäquate Therapie bei Covid 19 und noch mehr auf die Zukunft vertröstet. Ein Wettlauf ist entbrannt um den ersten und besten Impfstoff, aber auch über die besten Sozialformen, um mit dem Virus fertig zu werden. Soziale Distanzierung scheint wesentlich zu sein und ist so schon allgemein anerkannt. Ein Mundschutz wird ebenfalls empfohlen. Ob er vor dem Virus schützt, das ist nicht von Bedeutung.  Wieder hat er mehr erzieherische Aufgaben: Schweigen ist Gold. Da die Menschen schon lange nicht mehr an Gott glauben, wohl aber an die Kraft eines Virus, ist das Verbot des Gottesdienstes nur konsequent. Der Kultus wird tradiert, nicht mehr lebendig erlebt. Doch selbst der moderne „Kultus“, das „shoppen gehen“ ist out, Konsumtempel wirken wie aus der Zeit gefallen. Der „Jet-Set“ liegt am Boden, Flugzeuge werden eingemottet, die Entdeckung der Langsamkeit hat Konjunktur. Eine Verzichtskultur nimmt hier ihren Lauf, ein Phänomen, das wieder eher dem Alter zugesprochen wird.

So wie die Betroffenen und vor allem die Toten mehrheitlich dem Alter über 80 entstammen, so entspricht die Therapie dem Alter: übe nicht länger Beherrschung der Materie (Übergewichtige sind deutlich häufiger betroffen!), sondern Geistbesinnung und Selbstreflektion!

Der ganze Duktus der Erkrankung ist eine einzige Mahnung zu dieser Meditation: ändert euren Sinn, wendet euren Blick den Höhen zu. Mensch, werde wesentlich!

Eingebunden in diese Krankheitssphäre suchte ich nach Heilmitteln für meine Patienten in dem Vertrauen, dass gerade in der Zukunftsmedizin Anthroposophie schon Keime für die Überwindung auch dieser Erkrankung gelegt sind. Bei der Geriatrie – und Covid ist und bleibt primär eine geriatrische Erkrankung – denkt man immer an die Macht des Saturn-Chronos-Blei und vergisst leicht Jupiter-Zinn, das im Alter ebenfalls von herausragender Bedeutung vor allem für die Aufrechterhaltung des wachen Bewusstseins ist.

Mitte März gab ich folgende Empfehlungen für die Mitarbeiter aus:

  1. Echinacea Mund-und Rachenspray (Replikationsort der Viren)
  2. Bryonia/Stannum (Husten und Lungenschwäche)
  3. Pulmo/Vivianit (fieberhafte virale Infekte der Lunge),
  4. Grippheel (dito, aber durch Lachesis auch ein Mittel für thrombotische Komplikationen).

Der Gebrauch von Echinacea Mund- und Rachenspray wurde als angenehm empfunden. Eine konkrete Wirkung konnte ich aber nicht feststellen.

Pulmo/Vivianit wartet weiter auf seinen Einsatz. Die Patienten waren bei der Indikation leider gleich schon in der Akutklinik und so blieb die konkrete Erfahrung aus. Da grippale Infekte mit hohem Fieber eher selten eintraten, blieb auch der Gebrauch von Grippheel selten.

Eine Mitarbeiterin quälte sich tagelang mit unaufhörlichem trockenem Husten und Atemnot sowie einer massiven Schwäche. Auf Bryonia/Stannum besserte sich der Zustand schnell, waren fast alle Symptome nach 3 Tagen der Einnahme nahezu verschwunden und sie selber erstaunt ob der Wirkung. Sie war dann der „Super-spreader“, der die so gemachten Erfahrungen an die anderen Mitarbeiter weitergab. So nahmen es all die (ca. 10-15 Patienten) täglich 2-3x 1 Ampulle oral ein, die noch konkret an den Folgen von Corona litten. Oft schon nach den ersten zwei Gaben linderte sich der Husten, besserten sich die Geschmacksstörungen oder der Geruchssinn, legte sich die Last von der Lunge oder auch der Tremor, verbesserte sich die Post-Corona-Schwäche zügig.

Wieso kann das Zinn von so großer Bedeutung bei dieser Erkrankung sein? Dafür gibt es zahlreiche Hinweise aus Pathologie, Toxikologie und der Homöopathie.

Wenig bekannt ist in der Umweltmedizin und auch der Pulmologie, dass eine Vergiftung mit Zinn zu einer Pneumokoniose, der Stannose führen kann. Als Symptome des Krankheitsbildes werden genannt (20):

  • Husten
  • zäher Auswurf
  • Atemnot bei Belastung (Belastungsdyspnoe)
  • Verschattung sichtbar auf dem Röntgen-Thorax
  • Lungenbelüftungsstörung durch verminderte Ausdehnungsfähigkeit (restriktive Ventilationsstörung)

Aus der Toxikologie (21) speist sich das Wissen, um die schweren neurologischen Verläufe unter Zinnvergiftungen. Vor allem die Organozinnverbindungen können schwere Vergiftungen im ZNS auslösen. Es werden „Hyperaktivität, Schlaflosigkeit, Geistesabwesenheit, Erinnerungsschwäche, Vigilanzverlust, Desorientiertheit, epileptische Anfälle und Anorexie beobachtet“.  „Durch Autopsien wurden zerebrale Ödeme der weißen Substanz des Nervensystems, sowie charakteristische Veränderungen im Myelin festgestellt“.  „Anorganisches Zinn aus Amalgam wird durch Darmbakterien und Candida im Darm in das hochgiftige organische Zinn verwandelt, das liquorgängig ist und ins Hirn eingelagert wird.

Organisches Zinn potenziert die Wirkung des organischen Quecksilbers im Gehirn“.

Aus der „Feintoxikologie“, der Homöopathie, ist die auffallende Beziehung des Zinns zu den Atemwegen bekannt. Auch andere Symptome erinnern an Covid 19:

  • Atemprobleme selbst bei geringsten Anstrengungen, viel Husten mit Auswurf
  • Sie beginnen mit einer Arbeit, machen dann woanders weiter -ohne wirklich etwas zu schaffen. Schon die geistige Schwäche ist so groß, dass sie sich kaum richtig auf eine Sache konzentrieren können. Andere Gedanken drängen sich auf, und der Patient kann sie nicht zur Seite schieben oder vernünftig ordnen.
  • Alle Beschwerden, die während des Tages zu und dann wieder abnehmen und so dem Gang der Sonne folgen.
  • Stannum-Patienten beschreiben in den chronischen Stadien oft ein Gefühl von Leere und wirken depressiv-still, selten jähzornig.

Von den anthroposophischen Zinnkompositionen scheinen besonders zwei Kompositionen und das Zinnsilikat von Wichtigkeit zu sein:

Bryonia/Stannum WALA: dieses Präparat ist eigentlich vor allem zur „Strukturierung des Flüssigkeitsorganismus bei Exsudat- und Transsudatbildung an den serösen Häuten“ (22) das Mittel der Wahl. Bryonia hilft bei trockenen schmerzhaften Hustenformen, zum anderen entspricht der Einsatz einer so großen Wurzel wie bei der Bryonia wiederum dem Alter mit dem Rückzug auf die Kopfkräfte und das Vertrauen auf die Speicherreserven (=Rente), ebenfalls ein Signum unseres auf Gewinn und Sicherheit ausgelegten Systems und bei unseren alten Patienten häufig zu finden.

  • Juglans comp. WALA (Walnuss, Zinn, Kalium phos): dieses Mittel ist in der Regel der Standard, wenn sich nach Narkosen im Alter Bewusstseinsstörungen bis hin zur Demenz bilden. Es führt nicht nur zu einer Verbesserung der „Durchatmung“ der Leber. Gerade die grünen Walnussschalen, „haben fast ganz genau die Form, die der menschliche Astralleib hat um die beiden Lungenflügel“ (23).
  • Arandisit D15, Zinnsilikat: laut Vademecum (22) „belebt und löst es Lebensprozesse, welche zu stark geronnen und verhärtet sind und verschafft ihnen wieder neu Anschluss an das rhythmische System, insbesondere hinsichtlich der Atmung“. Besser kann man das Problem bei Covid 19 nicht beschreiben! Das sandartige Reiben in der Lunge ist übrigens ein typischer Hinweis auf die Kieselsäure. Lungenschwäche bei Karzinomen und Metastasen (eher hagere Menschen) sind im Allgemeinen die Hinweise auf Arandisit, also wieder sehr schwere, vor allem auch sehr erschöpfende Erkrankungen.

So gesehen dürfte der maßgebliche Einsatz von Stannum bei Corona durchaus an Evidenz gewinnen.

Epikrise

Damit aber, was ist Corona? Corona ist mehr als nur ein Fledermaustraum. Es ist ein reales Mysteriendrama, das einem Virus huldigt, dessen Kräfte verehrt und in den Virologen ihre Hohepriester findet. Nie zuvor war die Menschheit bereit sich einem „Gift“, einem Virus zu unterwerfen und ihr Treiben und Handeln danach auszurichten. Nie zuvor bestimmten Virologen die Politik. Das Teil wurde groß auf Kosten der Gesamtheit. Das Teilchen Virus schüttete Angstträume aus über die Gesellschaft, führte andererseits in die Tat um, was die Friday for future Bewegung angestoßen hatte: weniger Verkehr, mehr Fahrräder, mehr regionales faires Handeln, Förderung der Familien (selten waren die kleinen Kinder glücklicher), Umstrukturierung der Schulen. Corona fördert – bei aller Heftigkeit und Gefahr des Virus – einen Traum hin zu einer gerechteren Welt und steigert das Bewusstsein für die Nöte der Menschheit weltweit.  Wer einen Traum träumt von einer gerechteren Gesellschaft und diesen auch bewusst aktiv umsetzen will, dem wird das Virus nichts anhaben können.

Literatur

1 Dumke, K., AIDS, die tödliche Befruchtung, Stuttgart 1988

2 https://www.zoonosen.net/coronaviren-gefahr-fuer-tier-und-mensch

3 Steiner, R., GA 230, S.88ff

4 https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-pandemie-populismus-toetet-kolumne-a-00000000-0002-0001-0000-000170435611

5 https://www.faz.net/aktuell/reise/warum-das-coronavirus-ausgerechnet-in-ischgl-perfekte-bedingungen-vorfand-16791850.html

6 https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/champions-league/coronavirus-war-bergamo-gegen-valencia-spiel-null-in-italien-16692610.html

7 https://www.spiegel.de/psychologie/corona-krise-konsum-nach-mass-als-neue-gluecksformel-a-9c400e4f-bd20-4afc-a950-805077e82e45

8 https://www.sueddeutsche.de/leben/corona-covid-19-erkrankung-symptome-1.4875058

9 Steiner R. GA

10 https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/neue-corona-symptome-entdeckt-virologe-hendrik-streeck-zum-virus-16681450.html

11 Süßkind, P., das Parfüm Zürich

12 Steiner, R. GA 312

13 Arendt, A.

14 R. Steiner, GA 115, S. 41f

15 Rohen J.W., Morphologie des menschlichen Organismus, S. 394 Stuttgart 2000

16 https://de.wikipedia.org/wiki/Insektenpheromone

17https://www.erziehungskunst.de/fileadmin/archiv_alt/2005/1105p003Schwarzenfeld.pdf

18 https://www.aerzteblatt.de/archiv/22440/Riech-und-Schmeckvermoegen-im-Alter

19 https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Coronavirus-Verlauf-von-Covid-19-wird-oft-abrupt-schlechter,coronapatienten104.html

20 https://de.wikipedia.org/wiki/Stannose

21 http://www.toxcenter.org/artikel/Zinn-Vorkommen-Wirkung-Symptome-Therapie.php

22 Vademecum anthroposophische Arzneimittel, 1. Auflage 2008

23 Walter, H., die Pflanzenwelt, spezieller Teil für Ärzte, Arlesheim 1971

Verfasser: Dr. med. Johannes Wilkens, anthroposophischer Arzt in eigener Praxis und Chefarzt des Klinikums Bad Steben

Zur Beachtung!

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Die in diesem Artikel aufgeführten Rezepte und Behandlungshinweise verstehen sich ausschließlich als Lehrbeispiele und können daher auch weder den Arztbesuch noch eine individuelle Beratung durch einen Heilpraktiker bzw. Arzt ersetzen. Sie sind nicht als Ratschläge zu einer Selbstbehandlung gedacht, sondern wollen lediglich einen Einblick in Therapiemöglichkeiten geben! Die Einnahme der genannten Heilmittel wie auch die Anwendung der Rezepturen oder das Befolgen der Therapieempfehlungen geschieht stets auf eigene Verantwortung. Sollten Sie nicht die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde haben und über eine entsprechende Erfahrung verfügen, ist es empfehlenswert, sich vor jeder Anwendung kompetenten Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin, einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin einzuholen. Es ist in jedem Fall ratsam, sich vor der Anwendung eines Heilmittels über mögliche Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen zu informieren. Auch sollte die nur modellhaft angegebene Dosierung grundsätzlich überprüft und individuell angepasst werden. Bitte beachten Sie ebenso alle Warnhinweise und Anwendungsbeschränkungen der jeweiligen Beipackzettel.

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