Bergkristall – Kristallines Licht

In allen alten Kulturen diente Bergkristall (Quarz) als Zauberstein. Noch heute genießt er bei Schamanen höchstes Ansehen. Er dient ihnen zur Schau verborgener Wahrheiten, zum Austreiben von Dämonen und zur Heilung von Krankheiten. Tibetische Heiler verwenden z. B. »Geisterdolche« aus Bergkristall, um Besessene von ihren Plagegeistern zu befreien. Für südamerikanische Schamanen ist der Kristall der »Penis des Sonnenvaters«, aus dem sie Totenschädel fertigen, um einen Kontakt zu den Himmelsgöttern und zur Unterwelt herzustellen. Im Licht des Bergkristalls durchdringt ihr Blick Raum und Zeit und das Dunkel der Unwissenheit. Aber es ist ein kaltes Licht, das sie leitet (krystallos = Eis). Daher entspricht der Bergkristall – neben der Sonne – auch dem Planeten Saturn. Als Schatten des Lichts verkörpert er die dunkle und kalte Wintersonne. Da aber das Licht aus der Finsternis geboren wird, ist Saturn auch der Lichtbringer. Als »Hüter der Schwelle« bewacht er die Tore zu anderen Daseinssphären und Bewusstseinszuständen.

Totenschädel aus Bergkristall, Foto Olaf Rippe

Aus der Erdschwere zum Licht

Bergkristall besteht aus reiner Kieselsäure (Siliziumdioxid). Durchsichtig und farblos kristallisiert sie als sechsseitiges (sechs = Sonnenzahl) Prisma aus. Aus diesem Grund strahlt durchscheinendes Licht in den Farben des Regenbogens.
Silizium ist neben Sauerstoff das häufigste Element in der Erdrinde. Es bildet das Gerüst der Erde und ist Bestandteil vieler Mineralien. Es ist die Stützsubstanz von Pflanzen, die sie aus der Erdenschwere zum Licht der Sonne emporstreben lässt. Einen besonders hohen Kieselsäuregehalt haben zum Beispiel Bambus, Beinwell, Hafer oder Zinnkraut; alle besitzen daher auch saturnale und somit Strukturkraft spendende Eigenschaften.
Die Kraft der Wirbelsäule, die unseren aufrechten Gang – unser Streben zum Licht – ermöglicht, hängt ebenfalls mit Kieselsäure zusammen. Die Signatur der Wirbelsäule zeigt sich besonders deutlich im Stängelaufbau von Schachtelhalm und Bambus, was sie zu Heilmitteln bei Wirbelsäulenproblemen macht. Die Firma Wala liefert einige Präparate mit diesen Inhaltsstoffen zur Behandlung der Wirbelsäule, z. B. Disci comp. cum Stanno (Globuli, Ampullen) bei degenerativen und schmerzhaften Veränderungen der Bandscheiben und der Wirbelsäule. Außerdem finden wir Silizium in Bindegewebe, Haut, Haaren und Nägeln. Im Stofflichen wirkt es also abgrenzend und strukturbildend.

Schachtelhalm wird zur Wirbelsäulentherapie verwendet, Foto Olaf Rippe

Licht stimuliert die Abwehr

Quarz (D30) hat sich besonders bei langwierigen Leiden mit mangelnder Lebenswärme bewährt – Saturn ist der »Herr der chronischen und kalten Erkrankungen«. Allerdings sollte man nicht mit einer schnellen Wirkung rechnen. Bergkristall muss über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, weil er seine Heilkraft nur sehr langsam entfaltet. Dafür wirkt er (z. B. Quarz D30 von Weleda) aber umso nachhaltiger.
Zu seinen Anwendungsgebieten gehören hauptsächlich langwierige Erkrankungen wie etwa die Infektanfälligkeit und alle chronisch-entzündlichen Prozesse, Neigung zu Eiterbildung, aber auch Allergien oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis, vor allem, wenn diese Krankheiten in Folge einer Impfung auftreten.
Kieselsäure stimuliert die Aktivität der Abwehrzellen im Blut (Leukozyten); dies gilt auch für die zuvor genannten kieselsäurehaltigen Pflanzen. Nicht gesichert, aber wahrscheinlich, ist die Theorie, dass Kieselsäure den lichthaften Informationsaustausch zwischen Abwehrzellen positiv beeinflusst. Mit anderen Worten, Quarz in homöopathischer Form ist ein Ersatz für die immunstimulierende Wirkung der Sonne. Er gibt dem Körper die verlorene Struktur zurück, und die lichten Kräfte der Sonne können im Menschen wieder wirken.
Im Zusammenhang mit einer schwachen Ausbildung der Sonnenkräfte im Menschen haben sich Meteoreisen Globuli von Wala bewährt, die eine Kombination von Meteoreisen, Phosphor und Quarz darstellen. Das Präparat eignet sich vor allem als Kräftigungsmittel nach chronischen Infekten, zur Abwehrsteigerung rund um Impfungen sowie bei Grippewellen, und nicht zuletzt lassen sich damit auch chronische Erschöpfungszustände, beispielsweise nach Epstein-Barr-Virusinfektionen (EBV), gut behandeln.
Weitere Krankheitsbilder für eine Kieselsäuretherapie (Quarz D6) sind z. B. brüchige Fingernägel, Haarausfall und Bindegewebsschwäche; ein Handelspräparat in diesem Zusammenhang ist Metasilicea S von Meta Fackler, das sich zum strukturellen Aufbau sowie zur Entgiftung des Bindegewebes eignet.

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Licht als Nervennahrung

Kieselsäure stärkt aber nicht nur Knochen und Immunsystem, sondern wirkt darüber hinaus auch als Nervennahrung und ist demzufolge wichtig für alle Sinneswahrnehmungen. Durch die Sinne sind wir von unserer körperlichen Begrenztheit unabhängig. Mit ihrer Hilfe können wir uns dem Kosmischen zuwenden und das Geistige der Welt kann durch uns hindurchwirken. Sind die Sinneswahrnehmungen des Menschen aber schwach und unbewusst oder streckt er sich nur ungenügend zum Licht empor, ist Quarz bzw. Silicea (gefällte Kieselsäure) ein adäquates Heilmittel. Im Geistig-Seelischen hilft Quarz (D30) Menschen mit schwachem Selbstvertrauen und mangelnder Lebenswärme. Er ist angezeigt bei Versagensängsten und gibt Nerven wie Drahtseile. Er stärkt die Sinnenswahrnehmungen, hilft bei Konzentrationsschwäche und verbessert bei nachlassender Merkfähigkeit die geistigen Funktionen. Bewährt hat sich der Bergkristall auch bei Schulkopfschmerz. Besonders regt Quarz die logische Denkfähigkeit an. Immerhin ist Silizium der wichtigste Stoff zur Chipherstellung in der Computerindustrie.
Kieselsäure in homöopathischer Zubereitung erhöht gleichsam die Speicherkapazität und Leistung unseres Gehirns.
Aber auch für Menschen, die dem Stress des modernen Lebens nicht standhalten können, oder die nach einer Höchstleistung einen Zusammenbruch erleben und glauben, ähnliches nie mehr zu schaffen, ist der Bergkristall ein Heilmittel. Nach stürmischen Tagen richtet er uns wieder auf, so dass wir zuversichtlich und entschlossen in die Zukunft blicken können.
Bewährt hat sich hier das Quarzpräparat Neurodoron Tabletten von Weleda; es enthält außerdem noch eine Eisenverbindung, Phosphor und das Sonnenmetall Gold (Dosis: morgens 2–3, mittags 1–2 und nachmittags 1). Besonders hilfreich ist eine Kur mit Neurodoron bei geistiger Erschöpfung nach Burn-out oder bei Erschöpfungsdepression.

Quarz, durch Hämatit rot gefärbt; Foto Olaf Rippe

Die Farben des Regenbogens

Der an sich farblose Bergkristall wirkt bereits stärkend auf alle Sinnestätigkeiten. Es gibt jedoch noch zahlreiche Quarzvarietäten, deren Lichtspektrum alle möglichen Farben umfasst, von milchig hellblau wie beim Chalcedon, bis hin zum dunklen Violett beim Amethyst, dem Schwarzbraun des Onyx oder dem Dunkelgrün des Smaragds.
Entsprechend der Farbsignaturen setzt man die Edelsteine zur Unterstützung unterschiedlicher Geistesfunktionen ein. Wichtig ist dabei zunächst, dass lichtundurchlässige Steine eher dem Element Erde zugeordnet werden und auf der organischen, substantiellen Ebene wirken. Beispielsweise stärkt der Onyx den Hörsinn und hilft bei Tinnitus, oder der Jaspis hilft, wenn nach Grippe oder Schnupfen der Geruchssinn leidet.
Lichtdurchlässige, bzw. durchscheinende Steine unterstehen dagegen dem Element Luft und wirken besonders intensiv auf die Denkprozesse ein, manche sprechen sogar metaphysische Ebenen an, wie der Amethyst oder der Dioptas. Amethyst, eine violette Quarzvarietät, verwendete man schon in alter Zeit als Mittel zur Behandlung von Trunksucht, daher auch der Name (amethyo = nicht
trunken sein). Er ist der Stein der Spiritualität und um Kontakt zu höheren Bewusstseinsebenen herzustellen. Hohe kirchliche Würdenträger tragen beispielsweise einen Amethystring. Besonders beeindruckend sind Amethystdrusen. Mit ihnen kann man die Raumenergie energetisch positiv verändern, indem man eine Druse in einen Bereich stellt, den man als auslaugend empfindet. Auch kann man Arzneien in die Druse stellen, um diese energetisch aufzuladen. Potenziert intensiviert Amethyst das Traumbewusstsein und hilft bei der Verarbeitung von spirituellen Lebenskrisen (z. B. Amethyst C12 von Remedia).
Rosenquarz wirkt dagegen mehr auf der Herzensebene. Mit seiner Hilfe kann man seelische Belastungen, die man am Herzen spürt, z. B. Rhythmusstörungen, besser verarbeiten. Er lindert manchmal auch den Schmerz, wenn man einen Angehörigen verloren hat, oder bei Angst vor Einsamkeit oder wenn einem einfach alles zu viel geworden ist und das Herz nicht mehr so richtig mitkommt. Die Sprache des Herzens ist bekanntlich sehr vielseitig – vom Herz aus Eis, das man zum Schmelzen bringen möchte, bis zum Stein, der einem vom Herzen fällt (bewährt hat sich die spagyrische Rosenquarz-Essenz von Aurora Pharma oder Rosenquarz D15 Ampullen von Wala, das man entweder am Solarplexus intrakutan injizieren kann oder innerlich als Edelsteinwasser einnimmt – 1 Ampulle auf ½ Glas Wasser).
Dioptas ist eine weitere Möglichkeit auf der spirituellen Ebene zu therapieren (D12 von der Apotheke an der Weleda oder als C-Potenz von Remedia). Wir verwenden das dunkelgrüne Kupfersilikat vor allem zur Entspannung auf der seelischen Ebene und zur Verarbeitung von Traumen, die zu einer seelischen Isolation geführt haben. Als Kupferverbindung stärkt Dioptas auch die Nierenenergie – nicht ohne Grund spricht man ja von Krisen als Ereignisse, die einem an die Nieren gegangen sind.
Wenn man seine persönliche Ausstrahlung verbessern möchte, die häufig in Lebenskrisen leidet, kann man den Smaragd versuchen (z. B. als spagyrische Essenz von Aurora Pharma, mehrmals tgl. 5 Tropfen oder als D8 von der Apotheke an der Weleda). Mitunter lindert er Minderwertigkeitsgefühle und Angstkomplexe. Er gilt als Stein der Gralssucher. Anders ausgedrückt vermittelt der blaugrüne Stein ritterliche Tugenden und die Fähigkeit der Hingabe. Paracelsus ordnete ihn wegen seiner Farbe der Venus zu, mit deren Hilfe man in Liebesangelegenheiten sicher zum Ziel kommt.

Amethyst, der Stein erhöhter Spiritualität; Foto Olaf Rippe

Zur Beachtung!

Der Leser ist aufgefordert, Dosierungen und Kontraindikationen aller verwendeten Arzneistoffe, Präparate und medizinischen Behandlungsverfahren anhand etwaiger Beipackzettel und Bedienungsanleitungen eigenverantwortlich zu prüfen, um eventuelle Abweichungen festzustellen.

Die in diesem Artikel aufgeführten Rezepte und Behandlungshinweise verstehen sich ausschließlich als Lehrbeispiele und können daher auch weder den Arztbesuch noch eine individuelle Beratung durch einen Heilpraktiker bzw. Arzt ersetzen. Sie sind nicht als Ratschläge zu einer Selbstbehandlung gedacht, sondern wollen lediglich einen Einblick in Therapiemöglichkeiten geben! Die Einnahme der genannten Heilmittel wie auch die Anwendung der Rezepturen oder das Befolgen der Therapieempfehlungen geschieht stets auf eigene Verantwortung. Sollten Sie nicht die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde haben und über eine entsprechende Erfahrung verfügen, ist es empfehlenswert, sich vor jeder Anwendung kompetenten Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin, einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin einzuholen. Es ist in jedem Fall ratsam, sich vor der Anwendung eines Heilmittels über mögliche Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen zu informieren. Auch sollte die nur modellhaft angegebene Dosierung grundsätzlich überprüft und individuell angepasst werden. Bitte beachten Sie ebenso alle Warnhinweise und Anwendungsbeschränkungen der jeweiligen Beipackzettel.

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