Prophylaxe bei Virusinfektionen – aus aktuellem Anlass von Margret Madejsky

Von |2021-01-19T12:57:16+01:003. März. 2020|Kategorien: Naturheilkonzepte - Therapietipps|Tags: , , , , , , , |

Seit Ende Januar 2020 hält uns das Corona-Virus in Atem. Inzwischen ist daraus eine Pandemie geworden. Viele Menschen sind verunsichert, vor allem, weil im Falle einer Infektion häusliche Quarantäne droht und weil abwehrgeschwächte Personen, also vor allem sehr alte oder schwer kranke Menschen, in besonderem Maß gefährdet sind.

Grundsätzlich gilt, dass im Falle eines fieberhaften Infekts eine Corona-Virusinfektion ausgeschlossen werden sollte. Der erste Schritt ist im Verdachtsfall die telefonische Kontaktaufnahme mit der/dem Hausärztin/Hausarzt. Den ärztlichen oder behördlichen Anordnungen ist in jedem Fall Folge zu leisten, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu vermeiden. Schwangere, Stillende und auch Säuglinge und Kleinkinder mit erhöhter Infektanfälligkeit sollten sich unbedingt ärztlich beraten lassen. Es besteht bereits bei Verdacht Meldepflicht und jegliche Behandlung ist ausschließlich Ärzten vorbehalten, was jedoch nicht heißen muss, dass man außer Händewaschen nichts zur Stärkung des Immunsystem tun kann. Da es von offizieller Seite hierzu überhaupt keine (!) Empfehlung gibt, ist jeder aufgerufen, sich selbst zu informieren. Die Heiltraditionen aller Völker haben mit Sicherheit hier einiges zu bieten, es ist ja schließlich weder die erste, noch die schlimmste Pandemie der Menschheit.

Unter www.lgl.bayern.de finden Sie weitere nützliche Informationen zu Corona (Bayerisches Landesamt für Gesundheit)

Abgesehen von den empfohlenen Hygienemaßnahmen wie etwa das Händewaschen mit Seife, kann man einer Infektion oftmals mit naturheilkundlicher Abwehrsteigerung und mit antiviralen Heilkräuteranwendungen vorbeugen, bzw- ist ein intaktes Imunssystem wesentlöich besser in der Lage, mit einer Infektion klarzukommen. Erfahrungsgemäß nehmen manche Virusinfekte einen milderen und verkürzten Verlauf, wenn man immunmodulierende Naturheilmittel gebraucht.

Die nachfolgenden Maßnahmen können wir allgemein bei viralen Infekten vorbeugend oder auch begleitend zu schulmedizinischen Maßnahmen empfehlen. Wir weisen auch daraufhin, dass bisher keine echten Erfahrungswerte im Umgang mit der aktuellen Coronainfektion bestehen und es sich daher hier nur um grundsätzliche Überlegungen handelt, die sich aus Erfahrungen der Weltmedizin mit ähnlichen Erkrankungen ergeben. Die Anwendung erfolgt stets in eigener Verantwortung und vor der Anwendung sollten Sie die individuelle Dosierung überprüfen und sich über mögliche Anwendungsbeschränkungen oder Gegenanzeigen informieren.

Immunmodulation mit Vitamin D3

Sehr bewährt hat sich zur unspezifischen Abwehrsteigerung die Einnahme von Vitamin D3. Das Sonnenvitamin kommt nur in wenigen Nahrungsmitteln und meist auch nur in geringen Mengen vor. Vitamin D findet sich zum Beispiel in Fischleberöl, Lachs, Sardinen, Heringen und im Sommer bei Weidehaltung auch in Milch und Butter. Für eine gute hormonelle Balance wie auch für ein intaktes Immunsystem sollte das Vitamin-D3 im Blut um die 50 nmol/l herum liegen. Diesen Wert erreichen mehr als 60% der Bevölkerung nicht (vgl. Michael Martin: Das Standardlabor in der naturheilkundlichen Praxis; Urban & Fischer Verlag, S. 324). Wer das Vitamin D3 auffüllen will, um gegen Schnupfenviren und andere Virusangriffe gewappnet zu sein, sollte im Winterhalbjahr täglich mindestens 3000 I.E. zuführen. Am besten lassen Sie sich von Ihrer Apotheke ein Vitamin-D-Präparat empfehlen. Wir verordnen am liebsten Innovamulsin Vitamin D3 (täglich 1 – 2 Tropfen für Kinder) oder bei täglicher Einnahme bis Frühlingsbeginn Debora Vitamin D3 mit 5.600 I.E. pro Kapsel. Für Kindergartenkinder empfiehlt sich die Abwehrsteigerung mit Kinderimmun Pulver von Dr. Wolz.

Um eine Überdosierung zu vermeiden, empfiehlt es sich nach langfristiger Einnahme von Vitamin D3 den Blutwert prüfen zu lassen.

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Antivirale Heilpflanzen

Zahlreiche Heilpflanzen verfügen über antivirale Kräfte. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Blutwurz (= Tormentill; Potentilla erecta): Für Extrakte aus dem Wurzelstock wurden unter anderem „antivirale, antiinflammatorische, antioxidative, immunstimulierende und interferoninduzierende Wirkungen“ nachgewiesen (vgl. Max Wichtl: Teedrogen, Wissenschaftl. Verlagsges. Stuttgart 6. Auflage 2016, S. 655). Die antiviralen Kräfte nutzen wir, indem wir mit dem Tee oder mit verdünnten Extrakten gurgeln. Bewährt haben sich zur Desinfektion von Mund- und Rachenraum Repha-OS Mundspray und das Mundwasser von Sonnenmoor.
  • Cistrose (= Zistrose; Cistus sp.): Tee, Extrakte oder auch Lutschtabletten mit Cistrosenkraut verfügen über beachtliche antivirale Kräfte. Die antivirale Wirkung erfasst unter anderem verschiedene Viren wie etwa Herpes-Viren oder Influenzaviren. Im Reagenzglas zeigte das Cistrosenpräparat Cystus 052 (heute >Cystus Lutschtabletten< von Dr. Pandalis) eine bis zu hundertmal stärkere antivirale Aktivität als Tamiflu (vgl. Ludwig 2012, Droebner et al. 2011). Daher empfiehlt sich die vorbeugende Einnahme von Cistrosenkraut in Teemischungen wie oder auch als Lutschtabletten aus der Apotheke.
  • Thymian (Thymus vulgaris): Extrakte wie auch das ätherische Öl wirken erwiesenermaßen „ausgeprägt antibakteriell, antimykotisch und antiviral“ (vgl. Wichtl: Teedrogen S. 648.). Die antiviralen Kräfte von Thymian nutzen wir in Teemischungen, die vorbeugend oder auch während Virusinfekten getrunken werden können, oder auch aromatherapeutisch, indem das ätherische Öl in Aromaverdampfer oder in die Aromalampe getan wird oder verdünnt ein- bis dreiprozentig in fettem Öl zum Brustwickel gebraucht wird. Am einfachsten ist es jedoch, wenn man das ätherische Thymianöl direkt auf ein nasses Handtuch träufelt, das man über die Heizung legt – natürlich nicht in der Nähe von Säuglingen oder Kleinkindern!
  • Viele weitere Heilpflanzen wie etwa manche Lippenblütler und Ätherisch-Öl-Drogen wirken antiviral. „Bei Influenzaviren haben sich in letzter Zeit Öle der Myrtenfamilie bewährt: neben Myrte, Cajeput, Niaouli, Manuka, (…). Ravensara/Ravintsara hilft bei oraler Gabe ebenfalls recht schnell, auch vorbeugend gegen Grippe (1 – 3 Tropfen auf die Zunge, 10 Minuten einspeicheln, alle 2 Stunden wiederholen.“ (D. Wabner, Ch. Beier: Aromatherapie, Urban & Fischer, 2009, S. 80). Diese Empfehlung gilt nicht für Kinder! und auch Erwachsenen sollten dabei umsichtig sein und die Dosis evtl. mit Honig einnehmen.
    Sehr mild sind die ätherischen Öle Cajeput und Niaouli, die man mit etwas Nasenbalsam von Wala oder Schnupfencreme von Weleda oder mit Ghee verdünnt direkt in die Nasenschleimhäute einmassieren kann – natürlich ist dies nicht für Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder oder Allergiker geeignet! Eine breit gefächerte antimikrobielle Wirkung hat nicht zuletzt auch Manuka-Honig, der in Bioläden oder Reformhäusern erhältlich ist.

Rezept: Antiviraler Kräutertee

  • Cistrosenkraut 50 g
  • Storchschnabelkraut 30 g
  • Taigawurzel 40 g
  • Thymian 20 g
  • Walnussblätter 30 g

Mischen. 2 TL pro Tasse mit heißem Wasser überbrühen, 8 bis 10 Minuten ziehen lassen. Bei Bedarf längerfristig 3 bis 4 Tassen täglich trinken.

Unspezifische Abwehrsteigerung mit homöopathischen Kombinationsmitteln

Auf Naturheilmittel spezialisierte Apotheken halten nicht zuletzt auch bewährte homöopathische Komplexmittel wie Metavirulent von Meta Fackler vorrätig, um bei Grippewellen die unspezifische Immunabwehr zu aktivieren. Vorbeugend kann man ein bis zwei Mal täglich 25 bis 30 Tropfen in etwas Wasser einnehmen. Während akuter Virusinfekte empfiehlt sich jedoch eine wesentlich höhere Dosierung, z. B. bis zu stündlich 10 bis 15 Tropfen. Erfahrungsgemäß verläuft der Infekt milder und die Erkrankungsdauer kann dadurch stark verkürzt werden.

Auch Engystol von Heel kann ergänzend zu Metavirulent bei Virusinfekten ins Feld geführt werden. Die Arzneikombination, bestehend aus homöopathischen Verdünnungen von Vincetoxicum und Sulfur, bewährt sich zur Begleitbehandlung von Virusinfektionen wie auch von Impfschäden in der Human- wie auch in der Tiermedizin.

Vorbeugend sei auch noch Meteoreisen von Wala erwähnt, dass im übertragenen Sinn wie eine Art Ritterrüstung für das Immunsystem wirkt. Eisen ist für eine aktive Immunantwort unerlässlich. Es enthält zusätzlich Phosphor zur Energetisierung und Quarz zur Stabilisierung des Immunsystems (als Ampullen subkutan im Bauchrauch und als Globuli je nach Alter von 3 x3 (kleines Kind) bis 3 x 15 (Erwachsener). Auch andere “ERkältungsmitel” in denen Eisen, meist als Ferrum phhosphoricum, enthalten ist, kommen infrage.

Stärkung des darmassoziierten Immunsystems

Wer sich generell gesund halten und die Abwehrkräfte steigern möchte, sollte auch auf die eigene Darmgesundheit achten. Ergänzend zu gesunden Nahrungsmitteln, die in erster Linie vorwiegend pflanzlich, regional und saisonal gewählt werden sollten, lässt sich das darmassoziierte Immunsystem vor allem durch Bitterstoffe stärken. Bitterstoffe steigern sogar die Leukozytenzahl, so dass die Blutabwehr aktiviert wird. Daher empfiehlt sich der regelmäßige Verzehr von bitteren Salaten wie Chicoree, Radicchio oder auch junge Löwenzahnblätter. Ergänzend kann man sich täglich ein oder zwei Tassen Bittertee bereiten. Dazu bieten sich beispielsweise Heidelbergers 7-Kräuterstern Bio-Kräuteraufgusspulver oder auch Bitterkraft vital Pulver von Gutsmiedel an.

Nicht zuletzt stärkt eine gesunde Darmflora auch das Immunsystem, so dass fermentierte Nahrungsmittel oder auch eine Kur mit Kanne Brottrunk (dazu z. B. je 50 ml Wasser, Brottrunk und milden Bio-Apfelsaft mischen und trinken) abwehrstärkend wirkt. Weitere Informationen zur Darmgesundheit erhalten Sie in dem Ratgeber „Darm natürlich gesund“ von Christine Baumann, AT Verlag, und in dem Natura-Seminar „Magen-Darm-Gesundheit“ am 10./11.10.2020 in Wessling.

Infektionsschutz nach Paracelsus

Schließlich soll noch der berühmte Arzt, Alchimist und Medizinreformator Paracelsus (1493 – 1541) zu Wort kommen, dessen Rezepte „wider die Pestilenz“ auch heute noch Gültigkeit haben: „Die aber zu solchen (Pest-)Kranken gehen müssen, bei denen wundert man sich nicht, dass die Luft der Kranken sie vergiftet. Damit dies nicht geschehe, soll man Weihrauch im Munde tragen und dem Kranken Meisterwurz in den Mund legen. Meisterwurz und Weihrauch werden dann keine Vergiftung zulassen.“ (Paracelsus: Gesammelte Werke, Aschner-Ausgabe Bd. I S. 726).

Diese Anweisung ist keineswegs veraltet. Denn Harze dienen verletzten Bäumen als Wundkork und Infektionsschutz und sind daher per Definition – je nach Wirtsbaum mehr oder weniger – antimikrobiell. Die Meisterwurz (Imperatoria osthrutium) zählt dagegen zu den antimikrobiellen Scharfstoffpflanzen, die sich zur Abwehrstärkung speziell bei Schwächezuständen rund um Infekte und bei Bronchialerkrankungen bewährt (z. B. Ceres Imperatoria Urtinktur; Dosierungsvorschlag bei akuten Infekten mit Lungenbeteiligung 3  bis 5 x tgl. 4 bis 5 Tropfen in etwas Wasser oder Tee). Meisterwiurz ist auch Bestandteil von Solunat Nr. 2, das früher Aquavit, also Lebenswasser hieß und das besonders ältere Menschen zu schätzen wissen.

Weitere Tipps aus der Traditionell Abendländischen Medizin finden Sie in M. Madejsky u. O. Rippe: „Die Traditionelle Kräuterkunde“, AT Verlag Kap. „Wider Pestilenz“ ab Seite 174)

Bleiben Sie gesund!
Margret Madejsky & Olaf Rippe

Zur Beachtung!

Der Leser ist aufgefordert, Dosierungen und Kontraindikationen aller verwendeten Arzneistoffe, Präparate und medizinischen Behandlungsverfahren anhand etwaiger Beipackzettel und Bedienungsanleitungen eigenverantwortlich zu prüfen, um eventuelle Abweichungen festzustellen.

Die in diesem Artikel aufgeführten Rezepte und Behandlungshinweise verstehen sich ausschließlich als Lehrbeispiele und können daher auch weder den Arztbesuch noch eine individuelle Beratung durch einen Heilpraktiker bzw. Arzt ersetzen. Sie sind nicht als Ratschläge zu einer Selbstbehandlung gedacht, sondern wollen lediglich einen Einblick in Therapiemöglichkeiten geben! Die Einnahme der genannten Heilmittel wie auch die Anwendung der Rezepturen oder das Befolgen der Therapieempfehlungen geschieht stets auf eigene Verantwortung. Sollten Sie nicht die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde haben und über eine entsprechende Erfahrung verfügen, ist es empfehlenswert, sich vor jeder Anwendung kompetenten Rat bei einem Arzt oder einer Ärztin, einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin einzuholen. Es ist in jedem Fall ratsam, sich vor der Anwendung eines Heilmittels über mögliche Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen zu informieren. Auch sollte die nur modellhaft angegebene Dosierung grundsätzlich überprüft und individuell angepasst werden. Bitte beachten Sie ebenso alle Warnhinweise und Anwendungsbeschränkungen der jeweiligen Beipackzettel.

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